Zurück und wo es hinführen wird
Am Anfang war das Wort. Und es wurde uns gesagt, uns ist mit der Erstellung einer Homepage die Pflicht auferlegt worden, jede einzelne Seite mit einem dezenten 'zurück' zu versehen. Und als wir das Wort hörten, setzten wir uns ehrfürchtig auf unsere kreisförmig angeordneten Gebetsteppiche und sinnierten lange über diese Eingebung. Es bedurfte keines Weihrauchs, um unsere Sinne zu vernebeln. Und nach zweieinhalb Tagen des Innehaltens und Meditierens, setzten wir das Wort in die Tat um. Doch es sollte uns an die Grenzen unseres Selbst führen. Nur allzu leicht erlitten die ersten der Erleuchteten Zwangsneurosen und geisterhafte Erscheinungen, nicht unter sechs Buchstaben. Doch diese wurden bald aus der Gruppe entfernt. Sie befinden sich nun auf einer Missionsreise in die entlegenen Winkel Buthans, um neuen Mediationsstoff und Inspiration zu finden. Ob sie jemals "zurück" kommen werden, das hängt von der Heilung ihrer Wahnvorstellungen ab.
Was meint also 'zurück' genau? Zur Illustration einige Beispiele unserer Nachforschungen:
- zurück, weil es nicht fehlen darf
- Ein Wort mit sechs Buchstaben. Man könnte es auch mit sieben Buchstaben schreiben. Dann würde es ungefähr so aussehen: "zurueck". Um ehrlich zu sein wäre uns mittlerweile die Sieben-Buchstaben-Schreibweise bedeutend lieber, da sie eine Abwechslung dargestellt hätte. Allerdings wäre auch noch zu bemerken, dass die Sechs-Buchstaben-Schreibweise auch nicht schlecht ist. Sie ist nämich einen Buchstaben kürzer.
- In diesem Sinne: "zurück" auf die Bäume
- Aus einer Zurücke einen Zelefanten machen
- und nun zurück zur Sache
- für alle Desinteressierten: Das unvermeidliche "zurück"
- einen Schritt "zurück" machen
- zurück... und so...
- zurück nach Nirgendwo
- Point of no return ------->.<---------- Das isser!
Wie leicht zu sehen ist, haben wir - die noch einen Großteil ihrer geistigen Fähigkeiten während der andauernden Meditationen behalten haben, und die trotzdem sehr lange und verschachtelte Sätze schreiben - uns nicht mehr von den Leuten beeindrucken lassen, die gesagt haben, ein "zurück" sei essentiell, wenn man eine angenehm zu lesende Homepage gestalten will, und so haben wir fast komplett auf "zurück"s verzichtet, da es bei nahezu jedem Web-Browser eine entsprechende Schaltfläche gibt, die sich zumeist oben links befindet. Ist das jetzt schon ziviler Ungehorsam? Jedenfalls hat diese Handlungsweise viele Menschen vor dauernden Angstzuständen bewahrt.
Wir gehen in unserer Naivität davon aus, dass nahezu jeder diese Schaltfläche anklicken, eine Tastenkombination betätigen oder sich durch unser übersichtliches Menü am Anfang jeder Seite kämpfen kann.
Das Navigieren mit Menüs ist doch auch wesentlich anspruchsvoller und Konsumenten dieser Hompage sollten dieser Herausforderung gewachsen sein. Festzustellen ist außerdem, dass 'zurück' doch immer noch relativ ist, und es kommt darauf an, wo man gerade ist und wo man herkommt. Man kann ja auch erschwerenderweise einfach nur da sein und nirgendwo herkommen.
Woher also sollen also die armen Ersteller der Homepage wissen, woher der Besucher kommt und wohin er zurück möchte, wenn er auf einen Link innerhalb des Textes klickt?
Andere Leute mögen jetzt einwenden, dass man doch die tolle technische Neuerung nutzen kann, die sich JavaScript nennt. Mit dieser fast magischen Technik kann sich ein Browser merken woher sein Bediener kommt und ihn genau dorthin 'zurück' schicken. Nun, das mag zwar stimmen, aber ist das nicht genau das Gleiche, als wenn man die dafür vorgesehene Schaltfläche nutzen würde? Darüber hinaus ist jede noch so magische Technik auch mit Schwachstellen behaftet, die man durchaus auch dazu nutzen kann, einem Nutzer mehr zu schaden als zu helfen. Das bedeutet für diese Webseite, dass man dieses magische JavaScript ruhig ausschalten kann, um diese Seiten zu genießen.
Für alle die, die doch mal zurück wollen: zurück